Jeder Tag ist ein Kampf. Die gleiche Routine, der gleiche Stress, die immer gleichen Herausforderungen. Das Hamsterrad dreht sich und du mittendrin. Auch wenn es erst einmal verrückt und realitätsfremd klingt, das alles muss nicht sein. Es geht auch anders. Stell dir Folgendes vor: Du führst ein erfolgreiches Unternehmen, steigerst deinen Umsatz, hast KundInnen für die du gerne arbeitest und all das fällt dir leicht. Klingt verlockend, nicht wahr? Dann solltest du es anpacken. Und so geht’s!
In einer Berghütte mitten in den Schweizer Alpen. 2632 Meter über dem Meeresspiegel. Es ist der 6. Januar 2010. Neuschnee. 70 Zentimeter feinster Powder. Kein Ski-Lift weit und breit. Hier scheint die Welt noch in Ordnung zu sein. Wenn Heidi und Peter Hand in Hand mit einem Schlitten über die verschneite Alm gerodelt wären, es hätte mich in keinster Weise überrascht. Es riecht nach heißer Schokolade. Die Luft ist klar. Postkartenmotiv. Es gibt schlechtere Orte, um das eigenen Leben komplett aus den Angeln zu heben. Auch wenn das so eigentlich nie geplant war.
Ich bin Meike Schneider und ich coache UnternehmerInnen. Ich möchte nichts Geringeres als dich aus deinem ständigen Überlebenskampf zu befreien. Ich möchte dich ermutigen, dich deinen eigenen Lebensträumen zu widmen und diese anzugehen. Und gleich vorweg: Ja, es ist möglich. Ich war in der exakt gleichen Situation wie du. Und ich sage ganz bewusst, ich WAR in der gleichen Situation. Denn ich habe sie hinter mir gelassen. Ich kenne den Kampf, den du Tag für Tag bestreitest. Ich kenne die Routinen, die Ängste, den Stress, die Sorgen. Ich bin im gleichen Hamsterrad gerannt, ohne voranzukommen. Bis zu jenem Tag Anfang Januar, als ich mich zum ersten Mal bewusst mit meinen eigenen Werten beschäftigt habe. Oder anders gesagt, mir wurden meine eigenen Werte vor Augen gehalten.
Aber warum sind die eigenen Werte so entscheidend, wenn es darum geht, das Hamsterrad zu verlassen? Ganz einfach, sie bilden deine Basis, dein Fundament. Sie definieren, wer du bist, wie du bist, warum du etwas tust und wofür du stehst. Werte geben dir deine Richtung vor. Sie sind Leitplanken, an denen du dich orientieren kannst. Wenn du deine Werte erkennst, wird das Treffen von Entscheidungen auf einmal ganz einfach.
Das Bojen-Modell: Die Werte als Fundament
Stell dir folgendes Bild vor: Eine Boje treibt auf dem Wasser. Zwei Drittel sind an der Oberfläche, ein Drittel ist unter Wasser. Die Boje steht für dein Verhalten. Der Teil unter Wasser, das sind deine Motive. Die Boje treibt mal etwas nach vorne, mal etwas nach hinten. Genau wie dein Verhalten. Mal tendierst du eher in diese Richtung, mal in eine andere. Befestigt ist die Boje über ein langes Tau am Meeresboden. Das Seil steht für deine Haltung, deine Einstellung. Die Verankerung im Boden, das sind deine Werte. Treibt die Boje locker auf den Wellen an der Oberfläche auf und ab, befindest du dich in deinem Komfortbereich. Deine Arbeit geht dir leicht von der Hand, da du auf Basis deiner Werte handelst. Du bist mit dir im Reinen. Treibt die Boje jetzt aber zu weit ab, entsteht Spannung. Das Seil steht unter Zug. Die Boje entfernt sich von der Basis. Diese Situation tritt dann auf, wenn du dich am Verhalten anderer orientierst, es kopierst, obwohl es überhaupt nicht deinen Werten entspricht. Eine gewisse Zeit hält das Seil der Spannung stand. Aber irgendwann beginnen einzelne Fasern zu bersten, bis auf einmal das Seil reißt. Die Krise ist da. Willkommen im Burnout, der Lebens- und Sinnkrise. Damit es erst gar nicht dazu kommt, ist es entscheidend sich mit den eigenen Werten zu befassen. Sie zu erkennen und nach ihnen zu handeln.
Mein damaliger Ehemann und ich, wir hatten eine eigene PR-Agentur. Inhabergeführt. Voll drin im Tagesgeschäft. Unser Plan war es, den Onlinemarkt zu erschließen und das digitale Business als dritten Geschäftsbereich zu etablieren. Hierfür benötigten wir personelle Unterstützung. Eine dritte Person sollte auf gleichberechtigter Ebene ins Unternehmen einsteigen, Anteile erwerben. Um sicherzugehen, dass es menschlich zwischen uns passt und wir alle in eine gemeinsame Richtung streben, wollten wir uns absichern und haben ein Coaching gebucht. Eine Art Eheberatung für UnternehmerInnen. In den Schweizer Alpen, auf einer idyllischen Hütte. Drei TrainerInnen, ein Tag, viele Gruppengespräche und vor allem Einzelcoachings. In einem solchen Einzelgespräch diskutierte ich mit der Trainerin über meine Werte. Sie gab mir eine Liste mit 20 verschiedenen Werten. Darauf standen unter anderem Familie, Freundschaft, Natur und Abenteuer. Ich sollte nun meine Werte ankreuzen, was mir relativ leicht fiel. Und dann kam die Frage, die mich sprachlos machte: Welche der angekreuzten Werte leben Sie denn? Es gibt zwei Möglichkeiten zu reagieren. Entweder du redest dir ein, dass das schon alles so passt oder du hast den Mut und bist ehrlich zu dir selbst. Ich habe mich für die zweite Variante entschieden, die Ehrlichkeit. Das Ergebnis war ein Schock.
Die eigenen Werte erkennen
Zunächst einmal musst du deine eigenen Werte erkennen. Ich sage bewusst erkennen und nicht finden. Denn du trägst deine Werte in dir, schon seit deiner Kindheit. Wie hättest du dir die Welt als Kind gestaltet? Was wolltest du damals beruflich werden? Was waren deine Lieblingstiere? Versuche deine Kindheitsträume wieder zu erwecken. Wofür steht dein Lieblingstier, der Dackel? Welche Wertvorstellungen verbergen sich hinter dem Berufswunsch der Tierärztin?
Was hast du beispielsweise als Kind gerne gemacht? Hast du oft im Wald gespielt? Warst du mit FreundInnen bei Wind und Wetter draußen in der Natur? Hast du es geliebt dich dreckig zu machen und konntest du es gar nicht abwarten am nächsten Tag wieder draußen zu spielen? Wenn das der Fall war, dann ist einer deiner Werte Natur bzw. Naturverbundenheit. Auch wenn du heute vielleicht sehr selten spazieren gehst oder dir nur eine kurze Auszeit im Wald gönnst. Immer wenn du draußen unterwegs bist, merkst du, dass es dir gut tut und dass du dies eigentlich viel öfter machen solltest.
Naturverbundenheit ist natürlich ein Wert, den viele Menschen in sich tragen und der oft relativ eindeutig ist. Aber wie sieht es zum Beispiel mit Ästhetik aus? Vielleicht war es dir ja schon immer extrem wichtig, dass Geschenke mit passendem Papier und Schleife eingepackt waren oder du hast immer deine Tante bewundert, weil sie den Weihnachtsbaum so geschmackvoll geschmückt hat.
Damit du deine eigenen Werte erkennst und dir eine Liste machen kannst, wie ich es in der Berghütte getan habe, solltest du dir folgende Fragen stellen:
- Was ist für mich wesentlich?
- Wofür stehe ich wirklich ein?
- Welche Prioritäten setze ich in meinem Leben? Und vor allem, welche Prioritäten würde ich gerne setzen?
- Was brauche ich unbedingt für ein erfülltes Leben?
- Was schätze ich an anderen besonders?
- Wann kann ich nicht mehr an mich halten, weil sich jemand derart gegen meine Wertvorstellungen richtet?
Du wirst merken, dass sich diese Fragen leichter in einem Gespräch beantworten lassen. Suche dir eine Person, die dich reflektiert, dich spiegelt und die richtigen Nachfragen stellt. Wenn du möchtest, kannst du gerne mit mir ein Gespräch vereinbaren und wir reden über deine Werte.
Welche Werte gibt es?
Es gibt eine Vielzahl von Werten. Von A wie Achtsamkeit, Akzeptanz und Abenteuer bis Z wie Zärtlichkeit, Zugehörigkeit und Zuversicht.
Gehe einfach die alphabetisch geordneten Werte durch und gleiche ab, was dir wesentlich ist. Natürlich wartet auch hier eine kleine Stolperfalle. Es gibt Werte, die klingen besonders reizvoll. Abenteuer ist ein solcher Wert. Wer ist denn bitte nicht gerne abenteuerlustig? Oder wäre es gerne? Sei ehrlich zu dir selbst. Gehst du wirklich gerne Risiken ein? Findest du das Unbekannte tatsächlich reizvoll? Oder würdest du es dir wünschen, dass es so wäre? Nur eine ehrliche Antwort bringt dich einen Schritt näher an dein Ziel.
Die Liste meiner Werte lag vor mir auf dem Holztisch. Mit einem Kugelschreiber ausgestattet kreuzte ich zügig mehrere Werte an, um diese Übung schnell und erfolgreich abzuschließen. Auf die Frage, welche Werte ich davon wirklich lebe, kam dann die schockierende Erkenntnis. Bei keinem einzigen angekreuzten Wert konnte ich mit voller Überzeugung die Frage bejahen.
Natürlich, habe ich eine Familie, eine kleine Tochter, die ich über alles liebe. Ein Kreuz bei Familie wäre also durchaus denkbar. Aber verbringe ich viel Zeit mit ihr? Lebe ich die Verbundenheit, das Vertrauen, die Freude, den Respekt, die Wertschätzung, die ich gerne mit ihr teilen würde? Nein, das tat ich nicht. Meine Zeit, mein Leben gehörte meiner Arbeit, meiner Agentur und nur mit Abstrichen meinem Kind und meinem Partner. Dabei wollte ich doch gerne Mutter sein und Zeit mit meinem Kind verbringen. Als ich das realisiert hatte, war für mich schlagartig klar: Ich muss mein komplettes Leben ändern. Hin zu einem, zu meinem werte-basierten Leben. Alles war auf einmal so klar.
Nach den eigenen Werten handeln
Den ersten Schritt hin zu einem erfüllten und erfolgreichen Leben hast du geschafft. Du hast dich deinen Werten gestellt. Deine Basis, dein Fundament gesetzt. Du wirst merken, dass bereits dieser erste Schritt schon viel in dir bewirkt. Es fühlt sich auf einmal gut und richtig an. So, als wenn du deinen eigenen Weg gefunden hättest. Jetzt geht es an die Umsetzung. Du hast dir deine eigenen Werte bewusst gemacht, jetzt musst du nach ihnen handeln und dein Verhalten nach deinen Werten ausrichten.
Und genau das habe ich auch getan. Meinen bisherigen Tagesablauf hatte ich zu 100 Prozent auf mein Business abgestimmt. Von früh morgens bis spät in die Nacht habe ich gearbeitet. Die gesamte Verantwortung lag bei mir. Ich wollte in allen Bereichen mitreden und vor allem mitdenken. Aber damit war jetzt Schluss. Ich habe gelernt zu delegieren, Verantwortung abzugeben und so meinen MitarbeiterInnen zu vertrauen. Meinen Aufgabenbereich habe ich ganz klar definiert und zeitlich begrenzt. So habe ich mir Freiräume geschaffen, um das zu tun, was für mich wesentlich ist. Zeit mit meiner Tochter zu verbringen. Mittlerweile hat sich mein Leben komplett geändert. Die Agentur habe ich verlassen. Ich führe ein erfülltes Leben, leite mein eigenes erfolgreiches Unternehmen mit meinen ganz persönlichen Werten als starke Basis. Keine einzige Sekunde habe ich meine Entscheidung am 6. Januar 2010 in der Schweizer Berghütte bereut.
Wenn du Unterstützung brauchst, um deine Werte zu erkennen oder du nicht weißt, wie du jetzt konkret danach handeln und ins Umsetzen kommst, dann vereinbare einen Termin mit mir. Ich unterstütze dich sehr gerne auf deinem Weg. Packen wir es an! Gemeinsam.